Kirchenjahresweg

Liturgisch gärtnern

Bei einer Neugestaltung des Kirchhofs in Bürglein im Jahr 2011 wurden 17 Stationen angelegt mit Pflanzen, die durch die Farbe ihrer Blüten, Blätter oder Rinde auf die entsprechende liturgische Farbe des Kirchenjahres hinweisen. 2014 wurde der Kirchenjahresweg im Kirchhof in Bürglein eingeweiht. Pflanzen weisen auf die liturgische Farbe des Kirchenjahres hin - durch die Farbe ihrer Blüten, Blätter oder Rinde. 

Die Themen des Kirchenjahres korrespondieren mit den wichtigen Themen des Lebens. Die jeweils aktuelle Station ist mit einer zusätzlichen Information und Meditiation versehen.

Wer bewusst mit dem Kirchenjahr lebt, findet darin einen tragfähigen und heilvollen Deutungsrahmen für sein Leben. Was die Gemeinde gemeinschaftlich im Lauf des Kirchenjahres begeht, ereignet sich im persönlichen Lebenslauf oft zu anderen Zeiten. Doch ich bin mit meiner Lebenszeit umfangen und gehalten von den sinnstiftenden und heilsamen Zeiten des Kirchenjahres.

Der Kirchenjahresweg will dazu anregen, mit neuem Gewinn die christlichen Feste und Gottesdienste mit ihrem spirituellen Reichtum zu erleben.

„Ich aber, HERR, hoffe auf dich und spreche: Du bist mein Gott! Meine Zeit steht in deinen Händen.“ (Psalm 31, 15-16a)

Bildergalerie zum Kirchenjahresweg

Entstehungsgeschichte des Kirchenjahresweges

Nach dem Kirchweihgottesdienst am 27.7.2014 wurde in Bürglein um die Johanneskirche herum der Kirchenjahresweg eingeweiht. Wie kam es zu diesem Projekt und was verbirgt sich dahinter?

Neugestaltung des Kirchhofs

1974 wurde der alte Friedhof bei der Kirche aufgelassen. Die Freifläche wurde mit einigen Nadelbäumen bepflanzt, die im Lauf der Jahre eine stattliche Höhe erreichten.

2010 wurden die meisten Nadelbäume gefällt und einige Stellen der Kirchhofmauer saniert. Bei der Gemeindeversammlung kam die Idee auf, einen Kirchenjahresweg um die Kirche herum zu pflanzen.

Bei der Bepflanzung 2011 wurden 17 Stationen angelegt mit Pflanzen, die durch die Farbe ihrer Blüten, Blätter oder Rinde auf die entsprechende liturgische Farbe des Kirchenjahres hinweisen.

Bereits 1949 wurden die Emporen in der Kirche mit Bibelworten und Symbolen entsprechend den Festen des Kirchenjahrs bemalt. So hat die Abbildung des Kirchenjahres in der Kirche nun eine lebendige Entsprechung mit den Pflanzen des Kirchenjahresweges vor der Kirche. Hans Schottner, der als Jugendlicher miterlebte, wie Pfarrer Hermann Stöhr die Bibelworte für die Emporenbeschriftung ausgesucht hat, hat den Aufsatz für den sogenannten Johannesstein gestaltet.

Johannesstein

Der Johannesstein unterstreicht künstlerisch die Station für "Johannis" (24. Juni), ist doch Johannes der Täufer Patron der Bürgleiner Johanneskirche. Der Stein ist einem Taufstein nachempfunden. Symbole mit Bezug zu Johannes dem Täufer
zieren den Aufsatz mit dem Becken, in dem sich Regenwasser sammelt. Der Johannesstein wurde schon mehrmals genutzt für eine Tauferinnerung oder einem Pilgersegen, denn die Johanneskirche liegt am mittelfränkischen Jakobsweg.

Michaelis-Station

Zur Kirchweih 2017 konnte die Michaelisstation, zum Gedenktag des Erzengels Michael am 29. September, eingeweiht werden. Der Künstler Hubertus Hess aus Nürnberg hat sie für unsere Kirchengemeinde entworfen. Sie besteht aus einer Sitzbank aus Sandstein auf dem ein Flügelpaar abgelegt und an dem ein Wanderstab angelehnt ist. Die Flügel weisen darauf hin, dass die Engel Gottes allgegenwärtig sind – unsichtbar – oder auch in menschlicher Gestalt. Der Wanderstab ist Symbol dafür, dass unser Leben ein „Wandern“ ist. Begleitet sind wir vom „Guten Hirten“. Zugesagt ist uns: „Dein Stecken und Stab trösten mich“!

 

Trinitatisstation

Am Pfingstsonntag 2021 konnte die Trinitatisstation einweiht werden. Sie besteht aus drei Sitzsteinen, die in einem gemauerten Dreipaß platziert sind. Steinmetz Bernhard Hirschbeck aus Eggolsheim hat diese Station für uns entworfen und gestaltet. Die drei Sitzsteine sind Symbol für die Trinität Gottes. Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist wirken – jeder auf seine Weise – immer aus der einen Kraft! Die Trinitatisstation lädt ein Platz zu nehmen, zu meditieren oder Gemeinschaft zu halten.  

 

Die Heilkraft der Feste

Im Frühjahr 2013 haben neuer und alter Kirchenvorstand mit dem Theologen und Therapeuten Hans Gerhard Behringer ein Wochenende auf dem Hesselberg erlebt zum Thema "Kirchenjahr". Es war ein großes geistlichen Auftanken mit der Erfahrung, dass die Themen des Kirchenjahres mit den wichtigen Themen des Lebens korrespondieren. Wer bewusst mit dem Kirchenjahr lebt, findet darin einen tragfähigen und heilvollen Deutungsrahmen für sein Leben. Was die Gemeinde gemeinschaftlich im Lauf des Kirchenjahres begeht, ereignet sich im persönlichen Lebenslauf oft zu anderen Zeiten. Doch ich bin mit meiner Lebenszeit umfangen und gehalten von den sinnstiftenden und heilsamen Zeiten des Kirchenjahres.

Der Kirchenvorstand wünscht sich darum, dass der Kirchenjahresweg ein Anstoß für alle Besucher ist, sich mit neuem Gewinn auf die christlichen Feste und Gottesdienste samt ihrem
spirituellen Reichtum einzulassen.

Zwei Informationstafeln

Bei der Einweihung des Kirchenjahresweges wurden zwei größere Tafeln enthüllt, die von Jürgen Steger entworfen wurden nach Vorlagen von Ortspfarrer Hans Gernert.
Die eine Tafel gibt eine Übersicht über den Standort der Pflanzen, die andere präsentiert den Grabungsbericht des Mittelalter-Archäologen Thomas Liebert, der im Frühjahr 2009 im
Kirchhof älteste Baureste des Dorfes aus dem 12. Jahrhundert nachweisen konnte.

Infoständer

Die jeweils aktuelle Station des Kirchenjahresweges ist mit einem zusätzlichen Info-Ständer versehen. Dort findet der Besucher Erklärungen zur entsprechenden Pflanze, Assoziationen
zwischen Kirchenjahr und Lebenslauf, ein Bibelwort sowie eine kirchenjahresbezogene Meditation. Das Layout hat Jürgen Steger übernommen.

Es lohnt sich also, immer wieder einmal den Info-Ständer anzuschauen.